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Ratgeber Equipment: Tauchanzüge

Tauchanzüge sind für das Apnoetauchen eine ebenso wichtiger Teil der Ausrüstung, wie die Flossen oder die Maske. Ohne diesen Schutz vor den Elementen, können wir nicht Lage im Wasser bleiben und das Tauchen genießen. Tauchanzüge schützen uns dabei nicht nur gegen die Kälte, sondern auch vor der Sonne, oder Quallen und Polypen, die im Wasser schwimmen und uns stechen könnten. In Deutschen Seen und dem Schwimmbad ist jedoch der Kälteschutz eines der wichtigsten Argumente auch im Pool zumindest einen dünnen Schwimmanzug zu tragen.

Denn leider ist das so, dass man beim Apnoetauchen sehr schnell auskühlt. Durch die körperlichen Reaktionen auf das Wasser und das Luft anhalten, wird das Blut in die Körpermitte und zum Kopf verlagert, was dazu führt, dass Hände und Füße eher kalt werden. Wasser transportiert zudem noch Wärme etwa 10 mal schneller als Luft, weswegen der Wärmeverlust dann so sehr zunimmt, dass Taucher regelmäßig anfangen zu zittern, wenn das Wasser nicht gerade 32 Grad hat. Du brauchst also diesen Wärmeschutz. Was macht aber einen guten Tauchanzug aus? Was brauchst du?

Tauchanzüge für das Apnoetauchen

Modelle

Im Apnoetauchen unterscheiden wir verschiedene Arten von Neoprenanzügen, die sich teilweise in Material und Bauweise sehr stark unterscheiden. Zum einen gibt es die Schwimmanzüge, die ausgeschnittene Arme (als „Long John“) und ohne Haube zu haben sind, Einteiler mit und ohne Haube und Zweiteiler mit einer Hose und einem Oberteil mit Haube. Es sind viele Verschiedene Materialkombinationen und Materialdicken auch innerhalb eines einzigen Anzuges zu haben (beispielsweise 3mm an Armen und Beinen und 5mm am Torso).

Allen Taucheranzügen ist gemein, dass sie gut sitzen und bequem sein sollten. Und sie sollten natürlich ihren Zweck so gut es geht erfüllen. Sitzt er nicht richtig oder ist kaputt und lässt deswegen immer neues kaltes Wasser von außen ein, dann ist auf jeden Fall ein neuer, besserer Neoprenanzug fällig. Kaltes Wasser, Frieren und Unwohlsein verschlechtert die Konditionen bis hin zu solchen unter denen das Tauchen nicht mehr möglich ist. Ist der Tauchanzug gut und ausreichend warm, dann kann man auch in der Arktis tauchen gehen. Das macht dann nichts. 

Material

Im Allgemeinen wird Neopren als Material für die Taucheranzüge verwendet. Es ist elastisch, passt sich dem Körper wunderbar an und leihert nicht  (so stark) aus. Diese Eigenschaften macht man sich zu Nutze, indem die Anzüge von der Fertigung aus sehr eng schneidert und sich dann das Neopren dehnt, und wie eine zweite Haut an den Körper anschmiegt. Die Idee ist, die Wassermenge, mit der der Körper in Kontakt kommt zu reduzieren, es aufzuwärmen und dann einen warmen „kleinen Neopren- Sack“ zu bilden (mit dem Taucher drinnen). Der Körper wird dann nicht damit überfordert immer wieder neues vorbei strömendes Wasser aufzuwärmen und verliert somit nicht allzu sehr viel Energie. Der Körper bleibt warm.

Das Neopren bewerkstelligt dies, indem es sich mit Wasser aufsaugt und es festhält. Dazu ist das Neopren porös und saugt sich wie ein Schwamm voll und hält es fest. Der Anzug muss natürlich eng anliegen und durch die Öffnungen sollte kein Wasser in das Innere dringen, sonst macht es keinen Sinn. Prinzipiell gibt es im Bereich Neopren zwei Sorten, die für uns beim Apnoetauchen interessant sind. Das wäre offenzelliges Neopren und zweitens kaschiertes Neopren. Was ist das?

Kaschierte Tauchanzüge

Beim kaschierten Neopren befindet sich auf der Innenseite eine Nylon- Schicht, die die offenen Zellen des Neoprens verschließt. Dieses ist ebenso auf der Außenseite immer der Fall, weil eben Tauchanzüge stark beansprucht werden und das offenzellige Neopren sehr sensibel ist. Nach innen zum Körper gerichtet, soll die Nylon Schicht das Neopren schützen und gegen Risse widerstandsfähiger machen. Folglich ist der Gedanke, dass der Neoprenanzug wesentlich länger hält, weniger reißt und beim An und Aus im Taucheralltag nicht so sehr leidet. Und das funktioniert, so wie ich das sehen kann auch. Der einzige Nachteil ist, dass man all die Vorteile, die das offenzellige Neopren hätte vermeidet, was schade ist.

Offenzellige Tauchanzüge

Denn offenzelliges Neopren ist wesentlich wärmer und im direkten Vergleich kann man dann mit einen dünneren Anzug auskommen und vermeidet dadurch höheren Auftrieb (der mit dickerem Neopren einhergeht. Bei Tauchanzügen mit offenzelliges Neopren fehlt die Nylon Schicht im Inneren, was einige sehr vorteilhafte Folgen hat, aber auch mit ein, zwei Nachteilen kommt, die man dann in Kauf nehmen muss. Erstens wird der Anzug ein bisschen anfälliger für Risse. Daher solltest du das „in das Neopren greifen und ziehen“ sein lassen, weil sonst hast du dann deinen Arm vom Anzug abgerissen. Verwende Seife beim Anziehen – manche spülen den Anzug regelrecht mit Seite aus, und weiche den Anzug zu beginn in Wasser ein. Dann solltest du beim Anziehen selbst eine spezielle Technik verwenden. Die Anzüge sind meistens etwas enger, belohnen dich aber mit einer sehr guten Dehnbarkeit und Flexibilität. Sie sitzen wie eine zweite haut und halten dich extrem warm.

Materialdicke

Die Materialdicke hängt natürlich davon ab, wo du tauchen gehen willst. Willst du in der Arktis tauchen, brauchst du einen Tauchanzug, der dich entsprechend schützt. 7mm ist da das mindeste, auch, wenn du vielleicht noch mehr haben willst, ist es dicker fast gar nicht zu bekommen. 5mm sind vielleicht eher was für Deutsche Seen im Frühling und Herbst und 3mm was für den Hochsommer und warmen Wasser im Mittelmeer oder in den Tropen. wenn das Wasser da extrem warm ist, kannst du dann auch mit einem sehr dünnen Schwimmanzug oder einfach nur in Badehose gehen. Es sollte dir auf keinen fall zu warm sein, das ist fast genau so schädlich wie zu kalt. Notfalls brauchst du eben mehrere Anzüge, wenn du in verschiedenen Regionen tauchst.

Ich habe eben diese Tabelle zusammengestellt:

Temperaturen

<0
<10
<22
<33
>33

Dicke

so dick wie du kannst
7mm
5mm
3mm
1mm oder mit Badehose

Handling

Das Handling ist bei deinem Tauchanzug sehr wichtig. Behandelst du ihn falsch, wird er unter Umständen nur eine Saison halten. Sei vorsichtig, besonders, wenn er in der Tasche ist, lege ihn auf keine spitzen Gegenstände, oder Kanten. Lasse ihn nicht zu lange in der Sonne. Nach dem Tauchen immer schön ausspülen und in den Schatten zum Trockenen aufhängen. Beim Anziehen, besonders beim ersten Mal Anzug immer nass machen und wenn nötig immer Seife verwenden. Des Weiteren solltest du die Haube mit einer heißen Nadel genau über den Ohren 2-3 mal durchstechen. Das verhindert dann dass du dort ein Barotrauma bekommst, wenn sie zu eng sitzen sollte und du kannst Unterwasser etwas besser hören.

Zubehör für Tauchanzüge

Wenn du willst, kannst du dir das ein oder andere Zubehörteil gönnen. Für Modelle ohne Haube kannst du dir eine dazukaufen, Neopren Handschuhe oder Neopren Socken vervollständigen die Neopren- Ausrüstung. Wenn der Anzug reißen sollte, hilft es immer eine kleine Tube Neopren- Kleber in seinem Notfallkoffer zu haben. Dann ist der Riss nicht so dramatisch und sogar in ein, zwei Tage kann man wieder tauchen gehen. Für das Anziehen ist wie gesagt eine verdünnte Seifenlauge nützlich. Man kann sich und den Tauchanzug dann einschmieren und hat dann keine Probleme mit dem Reinkommen. Vorsichtig solltest du natürlich schon sein, dass die Lauge nicht ins Meer oder in den See fließt. Das bitte der Natur zuliebe vermeiden.

Passform/ Größe

Zur Passform von Anzügen von der Stange ist es immer schwer was zu sagen. Die Größentabellen der Hersteller machen sehr viel Sinn. Allerdings sollte man aufpassen, wo der Anzug herkommt, ist der Tauchanzug in Asien gefertigt, sind sie ein wenig kleiner, als wenn sie aus Europa oder Nord Amerika kommen. Die Größenintervalle sind meistens in Ordnung, bei Größen wie „M“ oder „L“ wäre ich ein wenig vorsichtig, weil das in verschiedenen Ländern unterschiedliche Bedeutung haben kann.

Maßgeschneiderte Tauchanzüge

Wer besondere Maße hat und vielleicht auch sonst bei Kleidung seine Schwierigkeiten hat, sollte sich einen Anzug nach Maß anfertigen lassen. Dort kann man sich dann die verschiedenen Längen angeben. Man muss natürlich darauf aufpassen, dass man die Längen so weit stimmen und dass man sich nicht vermisst. Sonst kann der Hersteller natürlich auch nichts machen. Falsche Scham ist natürlich unangepasst. Wenn der Anzug passt dann ist es ein echter Genuss damit zu tauchen.

Welche Empfehlungen kann ich für den Kauf geben?

Das ganze hängt natürlich eng damit zusammen, wie du ohne verwenden willst und wo und unter welchen Bedingungen du tauchen willst. Tendenziell solltest du mit so wenig Neopren auskommen wollen wie möglich, da mehr Neopren mehr Auftrieb bedeutet und du dir mit dünneren Anzügen Blei- Gewichte einsparst. Du solltest aber auch nicht frieren. Ich kann da leider keine Garantien abgeben, wann das der Fall ist. Wenn du eher früh frierst, solltest du eher dickere Anzüge wählen, ansonsten eher weniger. tendenziell würde ich selbst immer zu einem Zweiteiler mit Hose und Oberteil (mit Biber-  Schwanz) wählen, weil man dann noch die Option hat mit Badeshorts und dem Oberteil alleine zu tauchen, wenn es einem mit Hose zu warm ist.

Schau dir wie immer die entsprechenden Berichte unserer Tests an. Die helfen meistens weiter. Obwohl ich versuche dir so viele Informationen wie möglich zu geben, muss du am Ende die Entscheidung selbst fällen. Wenn du zudem noch weitere Hilfe brauchst, kannst du immer noch anrufen oder eine Email schreiben. Ich helfe dir gerne und berate dich wenn nötig auch telefonisch oder mache mit dir auch einen Video Call!

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