Druckausgleich beim Apnoetauchen

Wie wir aus dem Artikel über den Druck in der Tiefe wissen, steigt der Umgebungsdruck im zunehmender Tiefe an. Das heißt für uns, dass mit zunehmender Tiefe auch das sich Volumen von der Luft in unserem Körper proportional reduziert. Das wäre so erst einmal kein Problem, wäre da nicht die Gefahr von Folgeschäden und schwerwiegenden Verletzungen. Warum müssen wir also den Druckausgleich machen?

Das Problem mit dem Druckausgleich beim Apnoetauchen

Für uns Apnoe- Taucher stellt sich das Problem der begrenzten Luftreserven auf einem Tauchgang. Wir können nicht wie beispielsweise Gerätetaucher mit einem Druckluft- Tank, einem „Vorrat“, so viel in die Hohlräume pumpen wie es nur geht. Wir müssen mit der Luft haushalten. Welche Hohlräume müssen wir dabei unsere Aufmerksamkeit schenken?

Hohlräume beim Apnoetauchen

Zu aller erst fallen einem meistens die Nasennebenhöhlen und die Ohren ein. Das ist nicht verwunderlich, schließlich hat jeder von uns erlebt, dass beim Apnoetauchen oder Schnorcheln die Ohren knistern oder man dieses Druckgefühl bekommt. Dir ist das sicherlich auch aus den Bergen oder aus dem Flugzeug bekannt.

Dann gibt es aber noch neben diesen beiden auch noch die Maske. Dort ist ja schließlich auch Luft drin und die wird auch noch komprimiert. Und ja das kann auch noch zu einem Problem werden, wenn wir diesen Hohlraum beim Druckausgleich vergessen. Denn was sind die Folgen, wenn man ohne Druckausgleich taucht?

Folgen für das Tauchen

Die Folgen für das Vernachlässigten des Druckausgleichs, können tatsächlich sehr schwere Verletzungen sein. Diese sind als Barotrauma bekannt, also Verletzungen (=Trauma), die durch Druck (=Baro) verursacht wurden. Der Druck verringert sich dann in den Hohlräumen so sehr, dass dann Gewebe, Knochen oder Blutgefäße nachgeben und den Hohlraum dann irgendwie zu füllen versuchen. In gewisser Weise ist diese physikalische Notwendigkeit auch sehr intelligent vom Körper. Klar, wenn man in 20 Metern ist und keinen Druckausgleich macht, kann es sein, dass bei Drei Bar Außendruck, die Gesichtsknochen eingedrückt werden. Bevor ein Knochen nachgibt, verabschiedet sich erst die ein oder andere Ader, reißt und füllt den Raum mit einer Flüssigkeit – Blut. Das ist beispielsweise bei den Nasennebenhöhlen so. Beim Mittelohr, kann aber schon mal das Trommelfell reißen oder Flüssigkeit in hinter das Trommelfell gelangen.

Relativ selten kommt beim Apnoetauchen die Variante vor, dass ein Überdruck entsteht. Das ist beim Gerätetauchen wesentlich öfters der Fall. Es kann aber auch entstehen, wenn wir mit verstopfter Nase tauchen. In der Tiefe blockiert dann die Nase die eingeschlossene Luft. Beim Auftauchen dehnt sie sich dann aus und kann nicht entweichen.

Aber jetzt bitte keine Angst, bevor das passiert, muss schon einiges falsch gelaufen sein. In der Regel bekommt man leichtes Unwohlsein und stärker werdende Schmerzen in den Ohren. Und dann merken die Meisten schon, dass was nicht stimmt. Auch beim berühmten „Suit Squezze“ kündigt sich das meistens aus vorher an, dass was nicht stimmt.

Am häufigsten sind die Masken- Barotraumas. Dann wird die Maske beim Druckausgleich vergessen. Dann gibt es die auch bei den Gerätetauchern berühmten rot unterlaufenen Augen und die Sonnenbrillenpflicht danach.

Druckausgleich ist notwendig ein Barotrauma zu vermeiden

Naja und ein sensibles Bewusstsein für den Druckausgleich beim Apnoe- Tauchen, kann genau diese Verletzungen vermeiden. Du solltest früh und häufig den Druckausgleich machen. Und dich den entsprechenden Leitlinien halten. Ein Noseclip kann verhindern, dass du den Hohlraum in Maske mit kostbarer Luft ausgleichen musst, schlichtweg, weil sie dann ja nicht da ist. Aber Mittelohr und Nasennebenhöhlen solltest du niemals vergessen!

Techniken zum Druckausgleich

Es gibt verschiedene Techniken, die dir auf verschiedene Art und Weise den Druckausgleich ermöglichen. Die sind unterschiedlich einfach zu erlernen aber auch unterschiedlich effektiv oder zuverlässig. Insgesamt gibt es folgende Techniken für den Druckausgleich:

  • Vasalva Technik – bei dem der Taucher mit Hilfe der Lungenmuskulatur Luft in das Mittelohr bringt. Das ist die natürlichste Art und Weise, da es sich eigentlich nur um ein „Ausatmen“ gegen die geschlossene Nase handelt.
  • Dann gibt es das sogenannte Frenzel Manöver. Bei dem nan Luft aus dem Mund und Rachenraum mit der Zunge in das Mittelohr drückt.
  • Den Mouthfill, der fortgeschrittenen Taucher ermöglicht, den Druckausgleich unterhalb des sogenannten Residualvolumens zu machen und damit größere Tiefen zu erreichen.
  • Dann gibt es noch das Handsfree Manöver, bei dem der Apnoe-Taucher noch nicht einmal die Nase berühren muss. Es ist aber etwas schwerer zu erlernen.

Und diese Methoden wollen wir hier in dieser Kategorie besprechen. Wir nehmen die unterschiedlichen Techniken auseinander und beleuchten die Pro und Kontra. Eine Anleitung wird dann auch dabei sein!

Was ist aber mit der Lunge? Das ist doch auch ein mit Luft gefüllter Hohlraum oder? Wie wird dort der Druck ausgeglichen? Wenn du die Antwort weißt schreib sie in die Kommentare!

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