Die 10 Regeln zur Sicherheit beim Apnoetauchen

Über die Zeit, in der das Apnoetauchen praktiziert wird hat sich ein Satz an verschiedenen Regeln etabliert, die das Tauchen unglaublich sicherer machen. Diese Regeln lernst du in jedem Kurs für das Apnoetauchen. Auch wenn du dich für das Speerfischen in Deutschland interessierst sind sie unglaublich wichtig für dich! Sie sind wichtiger Bestandteil, warum das Tauchen über die Zeit so sicher geworden ist und sollten von jedem Apnoe- Taucher beachtet werden. Was sind aber die genauen Hintergründe? Die will ich versuchen zu erklären und die Regeln hier etwas erläutern.

Die wichtigste Regel für das Apnoetauchen

Regel 1: Tauche niemals allein!

Diese einfach Regel macht das Apnoetauchen an sich schon viel sicherer – vorausgesetzt es halten sich auch alle Taucher daran. Denn was ist der Hintergedanke? Im Prinzip geht es darum, dass du nicht allein bist, wenn dir oder deinem Partner etwas passiert. In den Kursen haben wir viele Elemente, die der Sicherheit im Apnoetauchen dienen. Es werden Rettungstechniken und Vermeidungsstrategien vermittelt.

Wenn du selbst – wovon wir ausgehen – und dein Partner (auch Buddy) gut ausgebildet seid, dann stehen die Chancen nicht schlecht, dass selbst wenn etwas passiert, das Schlimmste vermieden werden kann. Das gilt für dich – dass du gerettet wirst – aber auch für deinen Buddy – dass er jemanden hat, der ihn retten kann. Denn was machen wir eigentlich? Beim Apnoetauchen halten wir die Luft an! Und das hat eine natürliche Grenze. Wie du jemanden rettest, der diese Grenze überschreitet lernst du natürlich am Besten in einem Kurs! Zu zweit ist es in der Regel einfach sicherer!

Wichtig ist aber auch

Regel 2: Dein Ziel sollte die Erkundung der Unterwasserwelt und des eigenen Körpers sein!

Viele Taucher nehmen natürlich auch an Wettkämpfen teil und wollen sich selbst herausfordern. Das ist nicht schlimm und ich finde das auch gut. Allerdings gibt es auch hier eine „natürliche Grenze“ was das Tieftauchen angeht. Momentan liegt der Weltrekord bei 131 (in CWT), was schon ganz schön Tiefe ist. Ich behaupte auch mal, dass das ungefähr das ist, was der Mensch überhaupt in der Lage ist zu tauchen. Mit dem Ehrgeiz einen Weltrekord aufzustellen sollte man also nicht an die Sache herangehen, denn das ist fast schon unmöglich geworden. Tief zu tauchen hat seine eigenen Reize. Naja, wenn es klappt und du irgendwann mal die Form hast den Weltrekord zu unterbieten bitte. Warum nicht? Aber ein viel größeres Problem beim Apnoetauchen ist zu viel Selbstvertrauen (Overconfidence), zu schnelles Fortschreiten und das falsche Einschätzen des eigenen Körpers.

Warum dann überhaupt mit dem (extremen) Tieftauchen anfangen? Sieht man sowieso nicht mehr in Tiefen, um 20 Meter? Und hat man dort sowieso nicht mehr Spaß? Das ist vielleicht eine Überlegung wert. So sehr, dass man Tieftauchen nur als Erkundung des eigenen Körpers sehen sollte. Für das Ego oder um andere beeindrucken zu können sollte man natürlich so was nicht machen!

Regel 3: Bereite dich ausreichend auf den Tauchgang vor!

Naja, das versteht sich von selbst. Wenn man „einfach so“ ins Wasser geht, ohne sich darüber Gedanken zu machen, was man macht und wie die Bedingungen sind. Dann kann einen sehr viel überraschen.

Beachte beim Apnoetauchen immer folgendes

#4: Hyperventiliere niemals!

Das Hyperventilieren hat zur Folge, dass man das Kohlendioxid im Körper abatmet und entgegen der eigentlichen Intention keinen weiteren Sauerstoff mehr aufnimmt. Das ist gefährlich. Ganz einfach aus dem Grund, weil der Atemreiz mit dem CO2 Gehalt im Blut zusammenhängt. Haben wir dieses Warnsignal nicht, ist der Tauchgang vielleicht einfacher, in der Regel wird er aber auch wesentlich gefährlicher, eben weil wir das CO2 brauchen, um die Alarmglocken zu schlagen. Deshalb: Niemals hyperventilieren!

#5: Lerne Techniken zum Druckausgleich und wende sie früh und rechtzeitig beim Tauchen an!

Das Mittelohr, das Trommelfell, aber auch das ganze System der Nasennebenhöhlen sind sehr sensibel. Tauchst du schnell ab, ohne den Druckausgleich, läufst du schnell Gefahr dir etwas kaputt zu machen. Und dann kann es sein, dass du einige Wochen, vielleicht auch ein paar Monate im Trockenen bleiben musst. Und das wollen wir alle nicht. Der bestmögliche Fall ist, dass du den Rest der Session ausfällst. Aber selbst das wäre schade. Deswegen früh den Druckausgleich anwenden, besonders auf den ersten 10 Metern, weil sich das Luft- Volumen dort am meisten verändert. Und gute und effektive Techniken lernen, die das ganze einfacher und ohne große Überdrücke den Unterdruck präzise ausgleichen!

#6: Tauche immer innerhalb deiner persönlichen Limits!

Wie bereits schon mal erwähnt, ist Overconfidence also zu viel Selbstvertrauen und eine „es wird schon nichts passieren“ Mentalität ein echtes Problem im Apnoetauchen. Deswegen solltest du dich besonders beim Thema Tiefe nur langsam vortasten. Und wenn du nicht gerade von deinem Buddy deines Vertrauens gesichert wirst, solltest du auch keine persönliche Bestleistung anstreben! Meistens sind ja 75 Meter weit, 25 Meter tief und 3 Minuten lang genug, oder? Gegen das unabsichtliche tiefer tauchen solltest du dich auch absichern. Einen Tauchcomputer zu tragen und mit Tiefen- Alarm füttern ist da eine gute Sache.

#7: Sichere deinen Buddy und habe ihn/ sie immer im Blickfeld!

Das gilt gerade beim Aufsteigen und wenn dein Buddy wieder zurück an der Oberfläche ist. Dort macht sich in der Regel die Hypoxie am ehesten bemerkbar und gerade dort sollten wir am genausten aufpassen! Blöd wäre es ja natürlich, wenn man Buddy- Teams bildet dann aber keiner aufpasst. Das ist schwierig, ganz besonders, wenn ein Manta oder ein Walhai vorbei schwimmt, aber wenn du tauchst, dann willst du ja auch nicht dass sich der Sicherungstaucher verabschiedet und mit der hübschen Taucherin von der Nachbarboje unterhält!

#8: Tariere dich immer richtig!

Das ist besonders bei tieferen Tauchgängen wichtig. Du solltest bestenfalls auf der Hälfte der Tiefe einen positiven Auftrieb verspüren. Wenn die Tauchgänge tiefer werden, kannst du davon abweichen. Du solltest aber zumindest bei 15 bis 20 Metern positiv sein. Viele Taucher gerade auch Speerfischer haben zu viel Gewicht mit. Das ist natürlich gefährlich und sollte nicht gemacht werden. Betonschuhe sollte es nur bei der Mafia geben, nicht bei uns.

#9: Apnoetauchen immer vor dem Gerätetauchen!

Das hängt damit zusammen, dass man beim Gerätetauchen Stichstoff in das Gewebe aufnimmt. Je länger und je höher der Außendruck ist, desto mehr nimmt man davon auf. Dieser kann bei schnellen Druckveränderungen im Blut ausfallen, Bläschen bilden und zu einer Embolie führen. Das ist die sogenannte Taucherkrankheit. Gerätetaucher versuchen das zu vermeiden, indem sie langsam auftauchen und Dekompressionsstopps einbauen. Wir können das nicht. Wir sollten daher nur dann tauchen, wenn wir wissen, dass wir keinen Stickstoff im Gewebe haben. Und das ist vor dem Gerätetauchen. Du solltest dann warten, bis auch das No-Fly Signal auf deinem Tauchcomputer verschwindet. Dann wärst du sozusagen zum Fliegen „freigegeben“. Das Apnoetauchen ist dann in der Regel auch kein Problem mehr, weil der Stickstoff wieder abgeatmet wurde.

#10: Verwende zum Training immer ein Führungsseil mit einer Boje! Sonst immer zumindest eine Oberflächenmarkierung!

Das hat zwei wesentliche Gründe. Erstens hat man mit einem Seil bessere Kontrolle über die Tiefe und kann sich mit Lanyard gut sichern. Es gibt einem auch eine gute Kontrolle über die Tiefe und verhindert ein „Überschießen“ über die Zieltiefe. Auf der anderen Seite macht man sich durch die Boje für andere Wassersport- Teilnehmer sichtbar. Ganz besonders Boote sind für uns gefährlich, da sie meistens nicht den direkten Nahbereich des Bootes im Blick haben. Das Boot hebt sich mit höherer Geschwindigkeit vorne an, was er schwieriger macht 3-4 Köpfe im Wasser auszumachen.

Da hilft schon mal eine grell Gelbe oder Rote Boje. Tendenziell sollten Bootsführer mindestens 30 Meter Abstand wahren, aber eingehalten wird das meistens leider nicht. Auch Freizeitsportler, die vielleicht das eigene Windsurfboard oder den Kite nicht 100%ig unter Kontrolle haben sind auch eine Gefahr für sich. Also immer Ausschau halten und nach Geräuschen von Bootsmotoren im Wasser lauschen. Das hat mir auch schon mal das Leben gerettet!

Hast du noch irgendwelche Punkte, die ich hier vergessen habe? Schreib sie einfach in die Kommentare. Ich werde die Regeln für das Apnoetauchen dann entsprechend erweitern! Viel Spaß noch und sei vorsichtig!

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